Ein Kriegsverbrecher spielt Beethoven – und Italien klatscht

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Verfasst von Watchdog

Juli 15, 2025

Putins Lieblingsdirigent tritt am 27. Juli in Italien auf. Valery Gergiev. Ja, der Gergiev. Der, der den Ukrainekrieg öffentlich gut findet. Der, der sagt, Russland sei im Recht. Der, der als Symbol für den kulturellen Teil dieses Krieges steht. Und der wird jetzt in der Reggia di Caserta auftreten – mit Orchester, Applaus und italienischen Steuergeldern. Europa zahlt. Russland lacht.

Und zur Verteidigung meldet sich ein Mann namens Luca De Fusco, irgendein Theaterintendant auf Staatsdiät, und erklärt ernsthaft: Kunst sei neutral. Gergiev habe doch „nichts mit Putin zu tun“. Wenn man ihn auslädt, müsse man ja auch „israelische Künstler canceln“. Ja, richtig gelesen. Wer was gegen Kriegspropaganda hat, ist laut italienischem Feuilleton kurz vorm Antisemitismus. Was kommt als Nächstes? Wer gegen Vergewaltigung ist, diskriminiert Männer?

Diese Argumentation ist keine Naivität. Sie ist kalt kalkulierter Dreck. Gergiev ist kein neutraler Künstler. Er ist das klingende Aushängeschild eines Staates, der Städte ausradiert, Kinder verschleppt, Kultur auslöscht – und das alles für legitim erklärt. Gergiev hat keine Rakete abgefeuert. Er hat nur gesagt, dass es richtig ist, sie zu starten. Und dann die Siegestrophäe gespielt. Das ist kein Musiker. Das ist ein Lautsprecher.

Und jetzt sitzt Europa da und tut überrascht. Dabei ist das hier kein Versehen. Das ist ein Geschäft. Ein Signal. Ein Akt der Unterwerfung. Man nennt es „Sommerfestival“. Gemeint ist: moralischer Ausverkauf mit historischem Schloss und Champagnerpause.

Und komm mir nicht mit „freie Meinungsäußerung“. Stell dir vor, ein Dirigent würde in Berlin auftreten, der öffentlich sagt, Israel habe kein Existenzrecht. Unvorstellbar, oder? Aber bei der Ukraine geht das. Da geht immer noch was. Weil ukrainische Leichen leiser sind. Weil russische Dirigenten edler klingen. Und weil Moral nur zählt, wenn keiner dafür zahlen muss.

Gergievs Auftritt ist keine Randnotiz. Er ist ein Präzedenzfall. Heute der Dirigent. Morgen der Moderator. Übermorgen der Marschtritt. Denn wenn „Kunst“ von Politik getrennt wird, darf bald jeder Massenmörder mit Klarinette auf die Bühne – solange er schön spielt. Und dann kommt das Gejammer: Was hat denn die Musik mit seinen Überzeugungen zu tun? Alles. Denn genau das ist der Trick: Gewalt wird nicht mehr mit Gewehrläufen verteidigt, sondern mit Geigen.

Der neue Krieg braucht keine Panzer. Er braucht Applaus. Und die italienische Kultur? Spielt brav mit. Erst das Mitgefühl für die Ukraine, dann der Ehrenplatz für den Propagandisten. Das ist nicht Ambivalenz. Das ist Verlogenheit im Maßanzug.

Und falls jemand noch Zweifel hat: Nein, Gergiev ist kein Einzelfall. Er ist Methode. Er ist das Produkt eines Systems, das sich lächelnd in jede Wunde setzt. Sein Taktstock ist sauber. Aber seine Rolle ist schmutzig.

Und wenn wir das durchwinken – dann dürfen wir auch gleich Solowjow einladen, ihm das Mikro geben und sagen: Red doch, ist doch nur Meinung. Danach kommt die Band Lube, Gazmanov mit „Ukraina – eta ne strana“, vielleicht noch eine Lesung mit Sergej Besrukow über die „gefallene russische Welt“. Alles Kunst. Alles frei. Alles tödlich.

Europa hat nichts verstanden. Nicht 2014. Nicht 2022. Und offenbar auch nicht 2025. Wir führen längst keinen Krieg mehr mit Waffen. Sondern mit Symbolen. Und wer glaubt, dass ein Konzert keine politische Bedeutung hat, kann auch gleich beim nächsten Gergiev-Auftritt den Reichstagsbrand nachtanzen. Das ist nicht Musik. Das ist Machtinszenierung. Und Italien zahlt. Für den nächsten Takt der Vernichtung.

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— Trollhunter

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