Wer der Ukraine keinen Schutz gibt, lädt zum nächsten Krieg ein

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Verfasst von Watchdog

Juli 25, 2025

Russland braucht keine Gründe. Es braucht nur Gelegenheiten. Wer glaubt, Moskau ließe sich mit Verträgen, Gipfeln oder Friedensgesprächen zähmen, hat entweder nichts verstanden – oder will es nicht verstehen. Diese Macht funktioniert nicht nach Regeln. Sie lebt davon, sie zu brechen. Und sie hört nur auf, wenn sie muss. Nicht früher.

Georgien war der Testlauf. Russland marschierte ein, Europa moderierte, Frankreich vermittelte, der Westen schluckte – und vier Wochen später standen russische Truppen in den abgetrennten Regionen und erklärten sie für „unabhängig“. Keine Folgen. Kein Einspruch. Kein Schutz. Es war nicht das erste Mal. Aber es war das erste Mal mit Publikum – und ohne Konsequenzen. Nur der Beweis: Man kann es tun. Und weil das funktionierte, kam die nächste Runde. Die Krim. Der Donbas. Der vollständige Angriff. Jedes Mal ein Stück weiter. Jedes Mal mit mehr Gewalt. Jedes Mal begleitet von westlichem Entsetzen – und Untätigkeit.

Drei Jahre nach Beginn der Invasion hat sich daran nichts geändert. Keine verlässliche Absicherung. Kein verbindlicher Schutz. Kein klares Versprechen. Nur Hilfe auf Abruf – und die ständige Angst, es könne „zu viel“ sein.

Dabei ist längst klar, worum es geht: Dieser Krieg endet nicht durch Verhandlungen. Er endet durch Abschreckung. Durch Klarheit. Durch Strukturen, die Moskau nicht übersehen und nicht umgehen kann.

Wer zögert, liefert. Wer laviert, lädt ein. Wer bloß verurteilt, erlaubt. Die Ausreden sind immer dieselben: Man dürfe nicht provozieren, sonst drohe ein globaler Konflikt. Als hätte Russland jemals jemanden attackiert, der zurückschlagen konnte. Hat es nicht. Wird es nicht. Weil es nur dort angreift, wo kein Widerstand zu erwarten ist.

Putin regiert mit Angst, nicht mit Mut. Während Corona hielt er zehn Meter Abstand zu seinen eigenen Beamten, ließ Besucher isolieren, sprach durch Luftfilter und Türen. Kein Selbstmordattentäter – sondern ein vorsichtiger Autokrat mit Todesangst und Geltungssucht. Der Mann will nicht sterben. Der will herrschen. Der will Angst verbreiten – aber bitte nicht auf eigene Kosten.

Russland hat Milliarden investiert, um wie eine tickende Zeitbombe zu wirken – unberechenbar, irrational, jederzeit bereit, alles in die Luft zu jagen. Und genau das wurde geglaubt. Von Brüssel. Von Berlin. Von Washington. Die Angst, die heute jede Entscheidung lähmt, ist kein Schicksal. Sie ist das Produkt russischer Inszenierung – und westlicher Feigheit.

Das Problem ist nicht Moskaus Drohung. Es ist unser Glaube daran. Wer heute noch von Kompromissen spricht, meint in Wahrheit: Kapitulation. Wer sich „alle Optionen offenhalten“ will, sagt: Wir haben keine. Wer erklärt, Schutz sei zu riskant, kalkuliert den nächsten Krieg ein.

Denn Schutz heißt nicht Symbolik. Schutz heißt: keine Grauzonen. Keine Spielräume. Keine Schlupflöcher. Schutz heißt: Jeder Angriff wird unmöglich – weil er unbezahlbar wird.

Die Ukraine braucht keine Solidaritätsbekundungen. Sie braucht eine Architektur, die jeden weiteren Überfall ausschließt. Und wer glaubt, dass es dabei nur um Kiew geht, versteht nicht, wie geopolitische Realität funktioniert. Wenn Kiew fällt, wird’s teuer. Nicht nur für die Ukraine. Für alle, die dachten, man könne sich raushalten. Teuer in Geld. In Einfluss. In Versorgung. Und irgendwann auch in Leben.

Wer das ignoriert, wird erklären müssen, warum wieder ein osteuropäisches Land in Trümmern liegt – während man in Brüssel noch über „Deeskalationssignale“ diskutiert hat.

Russland greift nur an, wenn es glaubt, dass keiner widerspricht. Dass keiner bereit ist, Risiken einzugehen. Dass der Westen sich wieder duckt – wie bei Georgien, wie bei der Krim, wie jedes verdammte Mal.

Wer jetzt keinen Schutz bietet, bereitet den nächsten Krieg vor.

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— Trollhunter

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