Du fliegst über die Ostsee. Plötzlich: GPS tot. Galileo weg. Kein Kurs, kein Autopilot, kein Funk. Der Pilot fliegt blind – mitten im europäischen Luftraum. Kein Zufall. Kein Wetter. Sondern ein Angriff. Seit Monaten stört Russland gezielt die Navigation ziviler Flugzeuge. Jeden Tag. Tausendfach. Und keiner stoppt es.
Die Zahlen sind brutal. Über 6.200 gestörte Flüge in nur sechs Monaten. Ein Plus von 17 %. In Estland sind 85 % aller Maschinen betroffen. Galileo-Störungen haben sich versiebenfacht. Litauen meldet eine Zunahme der GPS-Interferenzen um das 22-Fache. Das ist kein Nebenschauplatz – das ist Krieg gegen den Himmel.
Die Waffe dahinter heißt Tobol. Eine militärische Störplattform der neuen Generation. Stationiert in Kaliningrad, Ulan-Ude, Serpuchow, Pensa und Tscheboksary. Unterstützt von mobilen Jammern wie Polje-21 und Schitjel. Koordiniert über das Modul Sledopit – Russlands digitaler Spürhund im Äther. Zielerfassung, Signalanalyse, Störung. Punktgenau, taktisch, dauerhaft. Im Visier längst nicht mehr nur Flugzeuge, sondern auch Starlink. Moskau probt die offene Sabotage westlicher Infrastruktur.
Die ICAO, UN-Agentur für zivile Luftfahrt, stellte im Juli ein Ultimatum: 30 Tage Zeit für Moskau, die Angriffe zu stoppen. Sonst Entzug der Frequenzrechte. Kein Schutz mehr für russische Signale. Kein Anspruch auf Rücksicht. Wer will, darf dann russische Satelliten stören – legal. Russland würde zum elektromagnetischen Freiwild.
Das wäre ein Albtraum für Moskau. Keine neuen Satelliten, keine internationalen Koordinaten, keine Frequenzen für 5G oder 6G. Keine Kooperationen, kein Roaming, kein Abkommen. Russland – raus aus der globalen Infrastruktur. Funkstille als Status.
Doch die Frist verstrich am 12. August. Und? Nichts. Kein Lizenzentzug. Kein Verfahren. Kein Beschluss. Kein Statement. Keine Sanktion. Russland stört weiter. Und die ICAO schweigt. Die UN nickt. Deutschland, Teil des ICAO-Rats, sagt: gar nichts. Das Ultimatum war ein Papiertiger – und Russland hat ihm das Fell abgezogen.
Moskau rechtfertigt sich lapidar: Man müsse die eigene Infrastruktur schützen. Übersetzung: Wir stören, weil wir es können. Und keiner hindert uns daran.
Die Folgen sind real. Lufthansa, Ryanair, SAS – alle mussten schon ausweichen, abbrechen, verzögern. Estland meldet über eine halbe Million Euro Schaden in nur drei Monaten. Versicherer zögern. Denn wer deckt noch Flüge über einer elektronischen Kampfzone? Ohne Versicherung kein Flug. Ohne GPS kein Kurs. Ohne ICAO gar keine Regeln mehr.
Und das ist nur der Anfang. Wird Russland offiziell zur Hochrisikozone erklärt, meiden Airlines den russischen Luftraum. Keine Transitgebühren mehr. Keine Direktflüge. Russland als weißer Fleck auf der Flugkarte. Und gleichzeitig als schwarzes Loch im globalen Funkspektrum. Abgeschottet, gestört, isoliert.
Doch der Westen schaut zu. Wieder einmal. Klare Beweise, keine Reaktion. Russland greift an, Europa protokolliert. Und wenn morgen ein Airbus im Blindflug über der Ostsee abstürzt, werden wieder dieselben Phrasen kommen: „Tragisch. Unerwartet. Leider.“
Dabei ist alles bekannt. Der Täter. Die Methode. Die Technik. Die Standorte. Die Ziele. Und trotzdem passiert: nichts. Weil sich niemand traut, aus „besorgt“ endlich Konsequenzen zu machen.
Russland führt längst Krieg. Nicht mit Raketen, sondern mit Radiowellen. Nicht gegen Soldaten, sondern gegen Flugrouten. Nicht sichtbar – aber tödlich. Und während Moskau den Himmel stört, fliegt Europa weiter – als wär nichts. Nur: Russland will Europa lahmlegen – und landet selbst im Jahr 1985. Kein GPS, kein Roaming, kein Himmel. Nur noch Rauschen.
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— Trollhunter
Quellen und Einordnung:
Basierend auf Berichten von Il Messaggero (26.08.2025), Daten der litauischen und polnischen Luftfahrtbehörden, Stellungnahmen der ICAO und ITU, Analysen von Bloomberg sowie estnischen Medien (Forte Delfi). Bestätigt durch offizielle Regierungsangaben aus Estland, Litauen und Polen.