China zieht die Reißleine – und Trump steht allein im Sturm

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Verfasst von Watchdog

April 11, 2025

China hat fertig. Fertig mit Rücksicht. Fertig mit „Strategischem Wettbewerb“. Was da gerade zwischen Peking und Washington läuft, ist keine Zoll-Debatte mehr – das ist ein offener Handelskrieg mit Abriegelungscharakter. Trump hat die Zölle auf chinesische Waren zuletzt auf 145 % hochgeschraubt – und glaubt immer noch, er hätte damit das bessere Blatt. Aber China? Hat einfach zurückgeschlagen. 125 % auf US-Waren. Kein Feilschen, kein Einknicken, keine Warnung. Nur ein deutliches Signal: Wir lassen uns nicht erpressen.

Was hier entsteht, ist eine gegenseitige Blockade – mit direkter Schlagwirkung auf beide Volkswirtschaften. Zwei Schwergewichte prügeln sich auf offener Bühne, und die Weltwirtschaft schaut zu, wer zuerst blutet. Und klar: Der US-Markt ist für China wichtig – extrem wichtig. Aber gleichzeitig weiß Peking auch, dass es ohne knallharte Reaktion auf Dauer selbst untergeht. Das hier ist keine wirtschaftspolitische Meinungsverschiedenheit mehr. Das ist ein Stellvertreterkrieg in der Sprache der Zölle.

Doch China denkt größer. Xi Jinping spielt längst auf der globalen Ebene – und greift dort an, wo Amerika es nicht erwartet hat: in Europa. Bei einem Treffen mit Italiens Regierungschef hat Xi die Bombe platzen lassen: Die EU und China sollten enger kooperieren, um dem einseitigen US-Diktat etwas entgegenzusetzen. Sinngemäß: Wenn Trump weiter mit Erpressung arbeitet, dann baut euch mit uns ein Gegengewicht. Und Europa? Hört genau hin. Denn der europäische Binnenmarkt ist für China längst systemrelevant – und umgekehrt.

Was Xi da skizziert, ist nicht weniger als ein Gegenspiel zur amerikanischen Hegemonie: eine strategische, wirtschaftliche Achse zwischen Brüssel und Peking. Wenn das Realität wird, steht Amerika plötzlich draußen – mächtig, militärisch überlegen, aber politisch isoliert. Supermacht auf Papier, Provinz in der Praxis. Der Einfluss der USA würde sich auf Flugzeugträger und TikTok-Gesetze reduzieren. Der Rest wäre nur noch Symbolpolitik.

Klingt übertrieben? Ist es nicht. Denn ein Schulterschluss zwischen Europa und China – wirtschaftlich abgestimmt, mit gemeinsamen Standards und abgestimmter Außenpolitik – wäre das erste echte Gegengewicht zur US-Dominanz seit Jahrzehnten. Und: Er würde auch die sogenannte „russische Bedrohung“ neutralisieren. Wenn Peking und Brüssel sich einig wären, bräuchte niemand mehr Putin. Und genau das weiß Washington.

Aber so einfach ist es nicht. Europa wäre schön blöd, wenn es Trump loswird – nur um dann Xi allein gegenüberzustehen. Denn nur weil der Wolf deinen Feind frisst, wird er nicht dein Freund. Und das wissen auch die Strategen in Paris, Berlin und Brüssel. Einen Anti-USA-Block wird’s nicht geben. Aber was jetzt möglich ist: Druck. Und zwar richtig. Die EU kann sich plötzlich aussuchen, auf wessen Seite sie mehr verdient. Und genau das macht sie gefährlich für Washington.

Die Message an die USA lautet: Wenn ihr so weitermacht, tanzen wir demnächst mit eurem Lieblingsfeind. Handelsabkommen, Lieferketten, Investitionen – all das kann ab morgen chinesisch-europäisch laufen. Und in Washington schrillen die Alarmglocken. Weil man genau weiß: Wenn Europa kippt, kippt das Gleichgewicht.

Und mittendrin? Die Ukraine. Die kann in dieser neuen Weltordnung entweder Akteur sein – oder als geopolitische Spielmünze auf dem Verhandlungstisch landen. Wer nicht aufpasst, zahlt die Zeche. Denn wenn Europa sich von den USA löst, wird die Sicherheitsfrage offen. Und plötzlich wird die ukrainische Armee zum zentralen Sicherheitsfaktor für einen Kontinent, der auf der Suche nach neuen Allianzen ist.

Das hier ist kein Schach. Schach ist rational, logisch, berechenbar. Das hier ist etwas anderes. Das ist ein asymmetrischer Machtpoker mit vielen versteckten Karten. Und wer jetzt nur zuschaut, statt zu spielen, landet unweigerlich unter dem Tisch. Europa hat die Chance, sich neu zu positionieren. Aber auch das Risiko, zwischen den Fronten zerrieben zu werden. Die nächsten Monate werden zeigen, ob wir selbst gestalten – oder wieder nur reagieren.

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— Trollhunter

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